Führe dich selbst, um andere zu führen
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es im Business-Kontext häufig zu Herausforderungen kommt, wenn es keine klare Kommunikation zu den existierenden Rollen gibt. Häufig hat man zwar ein eigenes Verständnis darüber, welche Rolle(n) man einnimmt und wie man führen möchte – sei es ein Thema oder auch ein ganzes Team – aber ist es allen anderen Personen im Umfeld genauso klar?
Vor kurzem haben wir einen Impulsvortrag zu genau diesen Themen (Führung, Rollenklarheit und Selbstführung) gehalten und haben wichtige Aspekte in diesem Blogbeitrag für dich zusammengefasst.
Führung, was bedeutet das eigentlich genau?
„Führung“ – ein im Allgemeinen häufig in vielen Kontexten verwendetes Wort. Vielleicht schon fast eines dieser Buzzwords wie „Agile“ oder „Innovation“. Alle benutzen es, alle haben ein Verständnis, doch nicht jeder dasselbe?!
Nun, wir sind auch nicht allwissend oder beanspruchen das einzig wahre Wissen darüber, doch gibt es ein sichtbares Merkmal von Führung. Um den Autor von „The Servant“ James C. Hunter zu zitieren: „Wenn es niemanden gibt, der dir folgt, dann führst du nicht!“ Klingt doch eigentlich logisch, oder?
Was bedeutet Führung für dich? Woran machst du Führung fest?
Klares Rollenverständnis ist Grundlage einer jeden Führung
Wenn es etwas gibt, dass dir das Leben als Führungskraft erschweren kann, dann ist es fehlende Klarheit über Erwartungen und Rollen. Da beide Themen Hand in Hand gehen, können wir dir empfehlen, beides am besten gleich zu Beginn einer Tätigkeit oder eines Projektes zu klären. Rollen beschreiben, was andere Personen von dir erwarten. Oft wird dir eine Rolle von deinem Umfeld zugeteilt, doch ist es auch wichtig zu reflektieren, was dein Verständnis von deiner Rolle ist.
Wie kannst du bei dieser Klärung am besten vorgehen? Wir erklären es dir anhand der folgenden Anhaltspunkte:
Kenne dein Umfeld: Schaffe dir Klarheit darüber, welche Personen dich umgeben, die Erwartungen an deine Rolle haben. Denke dabei an Stakeholder, Kunden, Kollegen, Mitarbeiter, etc.
Werde dir über die Erwartungen deines Umfelds klar: Frage dich, welche Erwartungen andere an dich haben und ob du diesen Erwartungen gerecht werden möchtest.
Werde dir über deine eigenen Erwartungen klar: Stelle dir die Frage, was du selbst von deiner Rolle erwartest.
Kenne deine Führungsidentität und du wirst Großes erreichen
Oft ähnelt unser Berufsleben, die Zeit, die wir im Büro verbringen einem Schauspiel, einem Theater, in dem wir vorwiegend die Rolle spielen, die uns zugedacht ist.
Die Kunst liegt darin, herauszufinden, wie viel Authentizität in deiner Rolle steckt. Wie sehr kannst du in deiner Rolle du selbst sein? Das ist gleichsam wichtig, ob du nun Referent:in, Coach, Sachbearbeiter:in, Führungskraft oder Geschäftsführer:in, o.ä bist.
Kompatibilität deiner Rolle und deiner Identität
Um die Kompatibilität zwischen deiner Rolle und deiner Identität herauszufinden, kannst du dir diese Fragen stellen:
Wofür stehe ich? Was sind die Werte, die mich im Leben antreiben?
Was mag ich? Was sind die Dinge im Leben, die dich erfüllen? Was sind deine Interessen?
Was kann ich? Was sind deine Kernkompetenzen?
Wenn es eine Sache gibt, in der dich niemand schlagen kann, was ist das? Was sind deine Stärken?
All diese Fragen geben dir Aufschluss über deine (Führungs-)Identität.
Unsere Frage an dich: Was würde dein:e Partner:in sagen, worin du besonders gut bist?
Schreib‘ uns gerne – wir sind gespannt auf deine Antwort!
Selbstführung als zentrales Element
Eine Möglichkeit die Diskrepanz zwischen Führungsrolle und Führungsidentität zu überbrücken oder dafür zu sorgen, dass sich beide Teile annähern, ist zu lernen, sich selbst zu führen.
Aber was bedeutet das eigentlich genau?
Selbstführung bedeutet die Kompetenz zu haben, seine eigenen Gedanken, Gefühle und das eigene Handeln zu beeinflussen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Fähigkeit der eigenen Reflexion.
Wesentliche Strategien im Zusammenhang mit Selbstführung sind:
Selbst-Beobachtung
Selbst-Zielsetzung
Selbst-Belohnung
Selbst-Bestrafung
Selbst-Erinnerung
Wann du das letzte Mal versucht dich selbst bei deinem Handeln zu beobachten? Wie waren deine Erkenntnisse?
Wir könnten noch weitaus mehr über dieses spannende Thema schreiben. Wenn es dich interessiert, können wir noch einen weiteren Blogpost dem Thema „Selbstführung“ widmen und erklären, was das eigentlich genau bedeutet bzw. wie du Selbstführung in deinen (Arbeits-)Alltag einbauen kannst. Schreib‘ uns gerne, wenn dich das Thema interessiert.
Wie ist deine Meinung zum Thema „Führung und Rollenklarheit“? Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Wir sind gespannt auf deine Perspektive und freuen uns von dir zu hören!
Schreib‘ uns – wir freuen uns auf deine Nachricht,
Verena und Chris
2 Kommentare zu „Führe dich selbst, um andere zu führen“
Vielen Dank für diesen wertvollen Artikel. Er spiegelt auch meine Erfahrung als Führungskraft wieder. Nur leider habe ich einige Zeit gebraucht, um diese Zusammenhänge für mich zu erkennen. Euer Artikel hätte mich seinerzeit sehr unterstützt. Für mich sind Authentizität und das Warum wesentliche Schlüssel für eine erfolgreiche Führung und Selbstführung und dafür, meine unterschiedlichen Rollen in Balance zu bringen. Dafür muss ich meine Werte kennen, um im Einklang mit ihnen agieren zu können. LG, Cornelia
Liebe Cornelia,
ganz herzlichen Dank für deine lieben Worte. Es freut uns sehr, dass du dich mit diesem Artikel gut identifizieren kannst. Die Klarheit über die eigenen Werte ist Grundlage für die eigene (Führungs-)Identität. Nur wer diese kennt und mit den Erwartungen an die jeweilige Rolle in Einklang bringen kann, findet heraus, welcher Hebel im Rahmen der Selbstführung die größte Wirkung hat.
Schön, dass du hier für dich einen Weg gefunden hast.
Herzliche Grüße aus Essen, Verena & Chris