Bei Arbeitskultur geht mir ein Licht auf –
Interview mit Seda Röder
Seda hat den Prozess einer Transformation am eigenen Leib erlebt – sie ist gestartet als Künstlerin, hat auf den großen Bühnen dieser Welt Konzerte gespielt; bis zu dem Zeitpunkt als sie merkte, dass dies nicht ihre Erfüllung ist. Nach einer mehrjährigen, persönlichen Transformation steht sie nun mit beiden Beinen im Beratungs-Business.
Eine wichtige Botschaft von ihr ist, dass Motivation für etwas, das man tun möchte, nicht von Beginn an da sein muss. Motivation kommt, wenn man Erfolg hat; sie kann trainiert und gelernt werden. Motivation muss immer von innen kommen, damit sie nachhaltig ist.
Mit ihrer Firma The Mindshift.Global hilft sie ambitionierten Unternehmen einen Arbeitsplatz zu erschaffen, in dessen DNA Kreativität ganz groß geschrieben steht – wo alle Mitarbeitenden ihre Kreativität ausleben können und viel Raum für Innovation entsteht.
Seda Röder: Founder & Managing Partner The Mindshift.Global; Founder & Chief Executive Officer Sonophilia Foundation
„Liebe Seda, willkommen zu unserem Interview! Wenn du in einem Wort beschreiben könntest, warum du Unternehmerin geworden bist – welches Wort würdest du wählen?"
Freiheit – jeder, der ein Unternehmen gegründet hat, weiß, dass man es nicht aus finanziellen Motiven macht – Geld ist kein Incentive, das wirklich greift. Was mich am meisten am Unternehmertum reizt, sind die steilen Lernkurven. Mir macht es sehr viel Spaß im Gespräch mit meinen Kund:innen herauszufinden, was das offensichtliche Problem und was das wahre Problem ist.
„Was bedeutet Arbeitskultur für dich und welche sichtbaren Elemente würde ich als Außenstehender in deinem Unternehmen erkennen?“
Bei uns erkennst du eine gelebte Arbeitskultur schon allein an den Sachen, die sich in den Räumen befinden. Es gibt viele „Gadgets“, die herumliegen, eine riesige Bücherwand, ein Aufnahmestudio und einen Flügel. Es gibt sehr viel Input aus diversen Quellen und Welten, die die Kreativität anregen. Ich sehe diese Kreativität als eine Möglichkeit, Dinge miteinander zu verbinden, die an der Oberfläche noch nicht verbunden sind. Das wichtigste Element einer Arbeitskultur ist aus meiner Sicht Verlässlichkeit. Daneben stehen für mich Lernbereitschaft, Selbstständigkeit und Authentizität.
Weiterhin sollen Dinge ausdiskutiert werden, wobei es auch hitzig werden kann, solange alle wissen, dass es um die Sache geht – so kann man als Team nur besser werden und das leben wir auch in unserer Arbeitskultur. Aus meiner Sicht gehört auch dazu, dass nicht jeder von einer Sache überzeugt sein muss, um sie umzusetzen.
„Was hat in der Vergangenheit das Zusammenarbeiten im Team erschwert?“
Erschwert wird die Zusammenarbeit immer dann, wenn die Offenheit gegenüber dem Lernen nicht da ist, wenn Aufgaben nur halbherzig recherchiert oder erarbeitet werden oder wenn Menschen nicht bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen, um diese zu erweitern. Es ist wichtig die Bereitschaft zu haben, die Extrameile zu gehen. Wann immer Mitarbeitende diese Extrameile gehen, stellen sie dann oft fest, dass sie die Einzigen sind, wenn sie am Ziel ankommen und das ist natürlich für Zusammenarbeit im Team nicht förderlich. Eine Möglichkeit diese Extrameile zu gehen ist, die Erfolge und die Anerkennung daraus spürbar zu machen, zu erleben und zu kommunizieren. Nur wer das macht und erlebt, kann die Motivation für den zusätzlichen Aufwand aufbringen.
„Wenn ich jemanden in deinem Team fragen würde, was er/sie an seiner/ihrer Arbeit liebt, was würde er/sie sagen?“
Von ein paar Gesprächen aus der Vergangenheit weiß ich, dass Mitarbeitende es lieben, bei uns im Unternehmen Dinge zu lernen, die sie sonst nie in ihr Repertoire aufgenommen hätten. Das gemeinsame Lernen und Wachsen machen allen viel Spaß. Wir bringen uns immer wieder an unsere Grenzen und unterstützen uns gegenseitig diese zu überschreiten und den neuen Weg zu meistern.
Gerade in den letzten Projekten konnten wir diese Fähigkeiten gut nutzen, um uns unglaublich viel in Sachen Teamfähigkeit aber auch in technischen Aspekten weiterzuentwickeln. Lernen ist einfach ein zentrales Thema bei uns.
„Menschlichkeit ist das Kernelement für Höchstleistung“ – was denkst du dazu?“
Ich liebe dieses Statement – ich finde es ist total richtig! Am Ende des Tages geht es wirklich darum, dass die Menschen, mit denen du zu tun hast, das Gefühl haben, dass du mit ihnen ehrlich umgehst.
Es gibt so viel Politik am Arbeitsplatz, wodurch Mitarbeitende am Ende ausgenutzt werden – das halte ich für einen absoluten Killerfaktor einer guten Arbeitskultur. Ich persönlich stelle fest, dass Ehrlichkeit auch ein besonderer Faktor beim Coaching oder Mentoring ist. Ich fühle mich dann bei einem Mentor gut aufgehoben, wenn ich merke, er oder sie möchte, dass es mir gut geht und, dass es keine versteckte Agenda oder politischen Motive gibt.
„Wenn du dir etwas für deine Firma wünschen könntest – was wäre das?“
Ich habe da eine lange Liste von Sachen, wo kann ich sie hinschicken? 😊 Ich wünsche mir vor allem, dass ich am Ende des Tages eine gesunde Organisation geschaffen habe, die ich an meinen Nachfolger übergeben kann und natürlich, dass es eine Organisation ist, die relevant und zukunftsorientiert bleibt.
Ich danke dir, liebe Seda für die tollen Einblicke in dein Unternehmen und für deine Zeit.
Wie sind Deine Gedanken zum Thema Arbeitskultur? Schreib es gerne in die Kommentare!
Weitere Interviews erwarten dich in Kürze – Stay tuned!